vorworttroebingerVorwort Gerti Tröbinger, Künstlerische Leiterin

Liebes Publikum,

der Redaktionsschluss will es, dass ich mein Vorwort zum heurigen Festivalprogramm am 8. März, dem internationalen Frauentag schreibe, noch immer tief bewegt, nachdem ich einen Tag zuvor Gast bei der Eröffnung eines Frauen-Trickfilmfestivals war. Tief bewegt über die Inhalte der gezeigten Kurzfilme.

Unsere Zeit ist herausfordernd und mitunter verstörend. Kriege, Gewalt, Hass, Zerstörung der Natur und sonstige Grauslichkeiten… all dies prägt auch die Themen die Künstlerinnen in ihren Arbeiten aufgreifen. Viel Hoffnungslosigkeit ist spürbar, aber die Aufgabe der Kunst ist es ja nicht Antworten zu geben, sondern die Zeit wider zu spiegeln.

Durchaus nachvollziehbar sind diese düsteren Themen wenn man die Rollen der Frauen in der weltweiten Gewaltspirale betrachtet. Sie sind es die ihre Söhne für die Machenschaften menschenverachtender Ideologien, religiösen oder politischen Ursprungs geben, die Opfer von Femiziden und sexualisierter Gewalt werden und dennoch gebären sie, pflegen, halten Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen mit vergleichsweise geringeren Einkommen und räumen die Trümmer männlichen Größenwahns weg, während peinlich banale Debatten über die Berücksichtigung der Frauen in der Deutschen Grammatik geführt werden.

All diesen Frauen möchte ich, mit den Mitteln der Sprache gedenken indem ich die Texte, die ich selber in diesem Katalog verfasse, im generischen Femininum schreibe. Auf Gendersternchen und Binnen-I‘s wird verzichtet, um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen. Männer mögen sich mitgemeint fühlen. Wenn Sie beim Lesen also über die eine oder andere ungewohnte Formulierung stolpern, denken Sie bitte in diesem kurzen Augenblick an eine dieser Frauen die unsägliche Leiden und Schmerzen ertragen oder ihr Leben lassen müssen weil männliche Dominanz das fordert.

Bevor Sie aber jetzt beschließen sich tunlichst von der Kunst fern zu halten, weil ihnen die düsteren Botschaften aus den Nachrichten sowieso schon zu viel werden, möchte ich Sie bitten weiter zu lesen und uns jedenfalls am heurigen Festival zu besuchen, weil es nicht nur Aufgabe der Kunst ist die Zeit zu spiegeln, sondern auch mit bewussten Brechungen an sie heran zu gehen. Das stärkste Mittel gegen Trübsinn ist der Humor. Und der kommt auf unserem Festival jedenfalls nicht zu kurz – ganz im Gegenteil!

Also lesen Sie weiter in unserem Programm, kommen sie und tauchen Sie ein, und wenn es auch nur für wenige Stunden ist, in eine Welt der Phantasie, des Witzes, des Lachens, der Freude, der Bewegtheit, der Verzückung und Irritiertheit. Gehen Sie mit offenen Augen durch Wels – Sie werden in den Auslagen die eine oder andere Puppe finden, die Ihnen vielleicht ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Besuchen Sie uns auch im Festivalzentrum in den Minoriten und tauschen Sie sich mit uns über ihre Wahrnehmungen aus.

 

Wir freuen uns auf Sie!

Gerti Tröbinger und das Festivalteam

Reservierungen ab 15. April 2024

Information + Gruppenreservierungen:
Tel.: +43 7242 235 7040

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Mobil: +43 664 495 06 85
E-Mail: figurentheater-wels@gmx.at

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